Auszüge aus der Festschrift von 1928:

1829   Gründung

"Den Göttelfingern stund allzeit der Sinn nach Lied und Tanz und so erscheint es uns nicht verwunderlich, dass schon im Beginn des vorigen Jahrhunderts dahier eine flotte Musikkapelle bestand. Daniel Katz, Lambert Katz, Benjamin Teufel, Matthias Graf, Martin Graf und Lambert Schmied, hießen die Namen der Männer, welche damalen auf Hochzeiten und Kirchweih gar vergnüglich ihre Stücklein bliesen, darauf die Paare sich im Kreise schwangen. Jedjährlich, wenn der Herbst einen festen Schritt ins Land getan hatte, warfen sie Wanderflaus und Ränzel um, steckten ein Sträußchen an den Hut und zogen in die tanzlustigen Dörfer des benachbarten Schwarzwaldes, um dorten zur Kirmes aufzuspielen. Die Waldburschen lohnten ihnen ihre Mühe mit Holz von allerlei Art und Gestalt und die Mädchen gaben Kirbkuchen, welche nach den verschiedensten Rezepten der Waldküchen zubereitet waren."

1873

"Als man am 07. August des Jahres 1873 Daniel Katz, den Leiter der Truppe zu Grabe trug, gaben ihm seine Spielgenossen mit einer Trauerweise das letzte Geleit.
Dieser Kapelle gebrach es am Nachwuchs und so musste sie mit dem Ableben der älteren Mitglieder eingehen."

1890

"Da es den Göttelfingern nun einmal nicht anstund, ohne Musika zu sein, rief Albert Wendel, von 1890 bis 1893 Lehrer hier, eine neue Kapelle ins Leben, zu deren Mitglieder sich zählten Matthias Graf, Josef Graf, Fridolin Katz, Stefan Kieferle und Johann Weber. Nach Wendels Werkzeug übernahm Josef Graf die Leitung des Vereins und erweiterte ihn durch die Aufnahme der Spieler Ludwig Graf, Joseph Raible, Metzger und Franz Vogt. So beieinander in Ehren und Einigkeit finden wir die Göttelfinger Musikanten auf Hochzeiten, Kirbetänzen, Vereinsfesten und Schäferläufen irgendwo im Land, wo sie ihre Musik machten und gelegentlich, um die Satzung der Zukunft zu erfüllen, einen herzhaften Trunk taten.
Infolge der dünnen Besetzung mussten bei namhaften Festlichkeiten stetig Hilfskräfte aus benachbarten Kapellen beigezogen werden. So trug es sich zu, dass schon damalen Thomas Bengel, der forsche Dirigent des derzeitigen Musikvereins, nach hier kam, um Aushilfsdienste zu leisten und sich durch sein gediegenes Spiel zu einem gerngesehenen Gast machte."

1920

"Anno 1920 fassten unternehmungslustige Burschen, erst der Schule entwachsen, ja noch schulpflichtige, den Plan, einen Musikverein zu gründen. Ihrem Vorhaben erstand ein eifriger Förderer in Oskar Nester, welcher schon geraume Zeit zuvor die Erfolge seiner sonntags Nachmittagsmuse auf der Trompete in Feld und Wald erschallen ließ."

"Was in den jugendlichen Herzen noch Traum war, erhob sich nach Monden zur Wirklichkeit als der Musikverein in seiner heute noch bestehenden Form durch den Beitritt von 12 Leuten Halt und Stand gewann und mit dem Zunamen "Eintracht" aus der Taufe gehoben wurde. Die Leitung übertrug man Josef Graf, wenigstens solange, bis sich ein Dirigent finden ließ. Es wurde reiflich überlegt und weise entschieden, als man sich Thomas Bengel zum Lehrmeister auserkor. Bewunderung erregte das seltene Geschick und die unermüdliche Tatkraft, mit welcher er in seinen Schülern schon nach Verlauf von 2 Jahren jene spielerische Fertigkeit schuf, welche eine Erfolg verheißende Beteiligung am Preiswettspiel erheischte. Konnte doch der Verein am 08. Oktober 1922 in geziemender Weise sein Geburtsfest verbunden mit dem 25 jährigen Jubiläum der alten Musikkapelle begehen."

Wiedergründungsfest 8. Oktober 1922

1923

"Mit dem Jahre 1923 trat der Verein unter die Reihe der preisspielenden Kapellen und konnte in edlem Wettstreite nebenangemeldete Erfolge erzielen, welche hohen Ruhm um seinen Namen woben und beredtes Zeugnis ablegen von der Trefflichkeit des Leiters."

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